Fürstenhäusle Meersburg, Bildnis Annette von Droste-Hülshoffs

Eine Auktion mit einer GewinnerinAnekdote:Der Kauf des Hauses

Ein Glück für das einstige Gartenhaus, dass die berühmte Dichterin Gefallen daran fand. Wer weiß, ob es noch erhalten wäre, wenn sie es nicht ersteigert hätte. Bevor sie es kaufte, stand es nach der Säkularisation über Jahrzehnte ungenutzt leer!

Fürstenhäusle Meersburg

Das Haus sollte versteigert werden.

Weinberg mit Gartenhaus und Panorama für 400 Reichstaler

Jenny, die Schwester der Annette von Droste-Hülshoff, lebte mit ihrem Mann Joseph von Laßberg im Alten Schloss in Meersburg. Die Dichterin war drei Mal für viele Monate bei den beiden zu Gast. 1843 hörte sie von einer Auktion, bei der das Gartenhaus der Fürstbischöfe zusammen mit einem Weinberg versteigert werden sollte.

Porzellantasse und -kelch im Fürstenhäusle Meersburg

Ein Gartenhaus aus markgräflichem Besitz.

Meersburg als Wohnort?

Das Gartenhaus war seit 1803 im Besitz der badischen Markgrafen. Sie hatten den weltlichen Besitz der Kirchenfürsten im Zuge der Säkularisation übernommen. Dann stand das Häuschen einige Jahrzehnte leer. Im November 1843 kam es zur Versteigerung. Die Dichterin aus Westfalen sah in Meersburg „die zweite Hälfte“ ihrer Heimat und war auch recht gerne dort. Sie fand es reizvoll, hier am Bodensee ein Grundstück und ein kleines Haus für ihr Alter zu kaufen!

Fürstenhäusle Meersburg, Bildnis Annette von Droste-Hülshoffs

Das Haus war ein Glücksgriff für die Droste.

Günstige Gelegenheit für die Dichterin

Zur Versteigerung waren alle Meersburger Honoratioren – Bürger von Rang und Namen und auch Winzer – erschienen. Als Annette von Droste-Hülshoff sagte, dass sie vielleicht mitbieten würde, geschah etwas Überraschendes: Niemand bot mehr bei der Auktion mit. So erhieltdie Dichterin schon nach wenigen Minuten den Zuschlag. Obendrein war der Preis von 400 Reichstalern mehr als günstig für das große Grundstück. In ihren Briefen, in denen sie vom Kauf des Fürstenhäusles erzählt, liest man, wie erstaunt sie selbst über den Glücksfall war.

Die Aussicht ist fast zu schön

Die Dichterin schwärmte von ihrem neuen Besitz: Das Fürstenhäusle nannte sie ihr „Schwalbennest“, auch ihre „Dachshöhle“, ein Rückzugsort, an dem sie für sich sein konnte. Sie schreibt 1843 an ihre Freundin Elise Rüdiger: „Jetzt muss ich Ihnen auch sagen, daß ich seit acht Tagen eine grandiose Grundbesitzerin bin. Ich habe das blanke Fürstenhäuschen (…) nebst dem dazugehörigen Weinberge erstanden, und wofür? Für 400 Reichsthaler! Die Aussicht ist fast zu schön, d. h. mir zu belebt, was die Nah- und zu schrankenlos, was die Fernsicht betrifft.“

Weinberg mit Blick auf Stadt Meersburg und Bodensee

Vom Fürstenhäusle aus hatte man von jeher einen malerischen Blick über den Weinberg, die Stadt und auf den See.

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