Fürstenhäusle Meersburg, Paradezimmer

Ein Platz zum ErholenDie Räume zur Zeitder Dichterin

Wohnen konnte die Dichterin Droste-Hülshoff hier nie: Das Fürstenhäusle war für sie vor allem ein Ort, an dem sie „bei sich“ sein konnte. In ihren Briefen beschreibt sie selbst, wie sie das Haus einrichten, umgestalten und bewohnen wollte.

Fürstenhäusle Meersburg, Arbeitszimmer im Schwalbennest

Im Schwalbennest.

Paradezimmer und Privatbereich

Obwohl das Haus klein war, bot es doch im Erdgeschoss einen großen Raum, das Paradezimmer. Dazu kam die Küche, neben der eine Holztreppe nach oben führte. Im oberen Stockwerk befanden sich drei Zimmer, die die Dichterin als Arbeitszimmer, Schlafzimmer und als Bereich für die Kammerjungfer einrichten wollte. Die Dichterin ließ das Häuschen außen herrichten und von einem Meersburger Maler anstreichen. Wirklich bewohnen konnte Annette von Droste-Hülshoff das Häuschen nie, aber sie hat es häufig besucht – und beschrieben.

Fürstenhäusle Meersburg, Bildnis Annette von Droste-Hülshoffs

Droste-Hülshoff hat das Haus oft beschrieben.

Die Droste beschreibt ihr Reich

Man geht mit einer hübsch geschweiften etwa acht Stufen hohen Steintreppe in den unteren Stock, der nur das Paradezimmer und die Küche enthält, Ersteres ein Gemach von angenehmer Größe, mit einem Erker, in dem der Kanapee mit Tisch und einigen Stühlen hinlänglich Raum haben, und das übrige Zimmer unbeengt lassen…. In dies Zimmer tritt man unmittelbar von der Treppe, die Küche daneben… ist klein, doch nicht bis zur Unbequemlichkeit, und es lässt sich mit wenigen Gulden einrichten, dass das Herdfeuer zugleich den hübschen Kachelofen des Zimmers heizt, was im Winter sehr angenehm, und im Sommer durch Oeffnung der Fenster … leicht zu paralisiren ist..."

Fürstenhäusle Meersburg, Kammerjungfer im Schwalbennest

Die Ecke der Kammerjungfer.

Im privaten Reich

„…aus der Küche führt eine Wendelstiege und Fallthür in den oberen Stock, meine eigentliche Dachshöle oder (Schwalbennest ) – Alles mit Zierlichkeit gemacht, die Stiege hübsch gewunden, die Fallthür wie Getäfel geschnitzt, und sich in die Wand fugend, so dass sie bey Tag nicht bemerkt, sondern für eine Verzierung gehalten wird;… Hieran stößt dann mein eigentlichens Quartier, ein heizbares Wohnzimmer … und ein Schlafzimmerchen, grade groß genug für das Nöthige, Bett, Waschtisch, Schrank…" 
 

Fürstenhäusle Meersburg, Schlafzimmer im Schwalbennest

„…ein Schlafzimmerchen, grade groß genug für das Nöthige, Bett, Waschtisch, Schrank…"

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